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IGNORIERT

Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß


madd8t

  

16 Stimmen

  1. 1. Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

    • 1 - sehr schlecht
      0
    • 2 - schlecht
      0
    • 3 - geht so
    • 4 - unterdurchschnittlich
    • 5 - durchschnittlich
    • 6 - ganz gut
    • 7 - gut
    • 8 - sehr gut
    • 9 - überragend
      0
    • 10 - absolut genial
Durchschnittsbewertung: 5.19


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Ich weiß noch, wie ich mich anfing für VR zu interessieren: Die PSVR-Brille war schon ein, zwei Monate auf dem Markt als ich überhaupt mal darauf aufmerksam wurde. Unter VR konnte ich mir absolut gar nix drunter vorstellen, während es viele andere (genauso alte) Leute gab, die sich quasi schon seit zwei Jahrzehnten nach dieser Technik sehnten. Schande über mein Haupt. Ja, aber so ungefähr das war der Zeitpunkt, als das Thema mich anfing zu interessieren und ich hab viel Freizeit damit verbracht, Reviews zu der Brille und auch zu erhältlichen Spielen für die Brille zu lesen (das ich die PSVR mein Eigen nennen sollte, hat da noch etwa einen Monat gedauert, da ich sie erst einmal in einer Onlinevideothek ausgeliehen habe und dann noch am selben Tag bei Amazon bestellt habe aufgrund mehrere audiovisueller Orgasmen...).

 

Ich versuchte auf jeden Fall in diesem Zeitrahmen, bevor ich überhaupt mal VR selbst testen konnte, diese Reviews nicht nur zu lesen, sondern das Erlebnis der Betroffenen zu verstehen. Ich fand das unheimlich faszinierend sowie auch spannend, Texte zu lesen, wie Leute VR beschreiben können.

Auf jeden Fall gab es zwei Spiele, die damals einer nicht unbeachtlichen Anzahl von Leuten überhaupt nicht gefielen: Zum einen war das Driveclub VR und zum anderen eben Here They Lie. Bei beiden war die Kritik ungefähr die gleiche: Die Grafik ist zu verwaschen und es wurde vielen Leuten übel. Ja, man kann sagen, wenn ich es in 1-10er Bewertungen ausdrücken müsste, was die Leute da so niederschrieben, würde wohl ungefähr die Grafik entstehen, wie wir sie hier im Thread ganz oben sehen: Von schlecht bis maximal Mittelfeld reichen die Meinungen aus.

 

Dennoch hab ich dann auch irgendwann mal im Laufe der Zeit sowohl Driveclub als auch Here They Lie ausprobiert - und während mir Driveclub nicht zugesagt hat (nicht wegen der Wischiwaschigrafik, die war  für VR okay. Sondern eher vom eigentlich Gameplay her), war Here They Lie wortwörtlich der pure Wahnsinn für mich. Und genau deswegen ist es mir so wichtig, mein Erlebnis welches ich damals hatte und letzte Woche wieder aufgefrischt habe (mit Collectibles Guide), hier natürlich niederzuschreiben.

 

 

Was ist Here They Lie?
Here They Lie ist ein psychedelischer Horror-Trip, der den Spieler durch eine surreale Welt begleitet, die fast ausschließlich in schwarz/weiß gehalten wurde und nur ganz selten Farben zum Einsatz kommen lässt. Wir suchen Antworten auf viele Fragen, vorallem, was wir hier machen und was die Frau von uns will, die wohl nicht "von dieser Welt" zu sein scheint, da sie eben farblich dargestellt wird. Aber auch sie will nicht so Recht mit der Sprache rausrücken und so bleibt dem Spieler nichts anderes übrig, als diese Welt zu erkunden. Hilfe finden wir immer wieder von den örtlichen Münztelefonen, die plötzlich klingeln, wenn wir in ihrer Nähe sind und an der anderen Seite der Leitung scheinbar ein wohlgesonnener Mensch dran ist, der uns "Buddy" nennt. Auch werden wir immer wieder auf lose Seiten mit Text stoßen, die jedoch weitere Fragen in den Raum werfen, als uns Antworten zu geben.

Wir sind lediglich mit unserer Taschenlampe bewaffnet und man muss immer dafür Sorgen, Nachschub an Batterien zu finden, da wir ohne Licht in dunklen Gassen aufgeschmissen sind.

 

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Und mit der Story will ich auch mal direkt loslegen: Meiner Meinung nach die absolut größte Schwäche vom Spiel, da sie mir eben viel zu verworren ist und ich selbst bis zum Schluss nicht wirklich verstanden habe, was das soll. Singleplayer-Erlebnisse werden eben mal von der Story weitestgehend getragen und mit ihr steht oder fällt der Spielspaß - allerdings wird die grausige Story in diesem seltenen Fall wirklich komplett von der absolut kranken Atmosphäre aufgefangen. Ich für meinen Teil hab es irgendwann aufgegeben, da noch irgendetwas zu verstehen und hab mich einfach von der Atmosphäre begeistern lassen. Denn so etwas in dieser Art, sei es jetzt nun die Gestaltung der Welt oder eben die Bewohner, hab ich noch nirgends so vergleichweise teuflich wie depremierend erlebt.

 

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Wir erleben hier eine chaotische Stadt, die nicht nur architekturisch gesehen ein Meisterwerk ist (denn es gibt mehrere Etagen und keine einheitliche Bodenfläche), sondern auch chaotisch, dreckig und einfach mit sehr viel Schrott sowie auch Müll hinterlassen worden ist. Denn sie ist zu Beginn erst einmal menschenleer.

Auch die Menschen, die wir später treffen, haben mir stellenweise nur Angst und Grausen bereitet: Nicht nur, dass es keinen einzigen Mensch gibt, der sein Gesicht zeigt (denn sie alle tragen Masken aus Tierköpfen), sondern sie verständigen sich mit dem Spieler, wenn überhaupt auch nur mittels Gestik und Grunzlauten. Man merkt, dass ihr Handeln teilweise noch menschlich ist, allerdings bezieht sich das größtenteils auf die niederen Instinkte.

Kombiniert mit den hervorragenden aber nie in den Vordergrund rückenden SFX ist das eine absolut atmospäherische Meisterleistung, wie ich sie gaaaanz selten erlebt habe. Meiner Meinung nach gehört Here They Lie in den Olymp neben solche Granaten wie Silent Hill (welches übrigens auch irgendwie immer ne Knorkenstory zu bieten hatte, wenn auch nicht ganz so verwirrend wie hier).

 

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Die grafischen Mängel, die damals in den Amazon-Rezensionen sehr oft zu lesen waren, kann ich absolut nicht nachvollziehen und ich denke eher, dass es eine falsche Erwartungshaltung an Sony war, was VR so kann (Here They Lie war ein Starttitel). Denn die PS4 ist nun einmal technisch zu schwach auf der Brust, um krasse Grafikprachten "auf den Bildschirm" zu zaubern. Man muss eben mit LowPolygon-Grafik arbeiten oder bedient sich diverser Hilfsmittel wie Dunkelheit, dass nicht soviel von der PS4 berechnet werden muss. Ein Trick, mit dem man schon seit Lebzeiten gerne auf Konsolen gearbeitet hat (ich erinnere mich nur mal an Tomb Raider auf der PS One: Da gab es auch keine Weitsicht, sondern Entfernung wurde einfach schwarz dargestellt).

Hier wird mit Dunkelheit sowie einer Taschenlampe größtenteils gearbeitet und klar, auch bei der Weitsicht merkt man, dass da getrickst worden ist und der Detailgrad etwas schwächer ist. Aber ansonsten? Die Welt ist vollgepackt mit Sachen, die berechnet werden müssen und ich finde, für VR-Verhältnisse holt man sogar das Maximum raus.

 

Zusammen mit der grandiosen Beleuchtung, seien es jetzt Straßenlampen oder Neon-Schriftzüge der Geschäfte, bekommt man einen extrem hübschen Augenschmaus (ich weiß, ich steh da teilweise mit meiner Meinung alleine da, aber ja, ich schreib das nicht zum Trotz, sondern empfinde das wirklich so :biggrin5: ).

Wo man eben merkt, dass Abstriche gemacht worden sind - und das hat sich im Nachhinein als großer Fehler rausgestellt - ist, dass man zu viele Details in der Welt platziert hat, so dass die Framerate eben unter dem Maßstab ist, dass das Spiel für alle verträglich ist. Denn so ähnlich wie bei dem Spiel Robinson - The Journey gibt es eben reihenweise Spieler, die das dann nicht vertragen und unter Motion Sickness leiden. Dass das eben nur an den FPS liegt und nicht an der freien Bewegung liegt, hat man bis heute geschnallt: Denn sau schnelle Spiele wie Borderlands 2 VR oder Doom 3 VR erzeugen absolut keine Motion Sickness. Das eine ist Comicgrafik und das andere spielt eben im Dunkeln. Tata! Schon haste Deine 120 FPS.

Mein Tipp ist daher: Wenn man sich für VR begeistert, sollte man lieber erst einmal andere Titel versuchen und testen, wie hart man selbst ist, was die Kotzgrenze anbelangt.

 

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt neben der Story ist, dass die bockstarke Atmosphäre nach meinem Gefühl her, nicht bis zum Schluss aufrecht erhalten werden kann. Klar, es wird nicht viel schlechter, aber in der ersten Gebieten warten auf den Spieler immer neue Elemente der komplett irren Entwickler auf und später wiederholt sich das leider nur noch. Deswegen auch nur ein kleiner Kritikpunkt.

 

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Mir fällt es deswegen schwer, das Spiel zu bewerten, denn eigentlich hat es schon allein wegen der wirren Story Punkteabzüge verdient. Zum anderen evtl noch minimale Abzüge wegen den Wiederholungen. Dennoch will ich hier die höchste Punktzahl verteilen, weil Here They Lie atmosphärisch für mich ein absolutes Meisterwerk ist, ich es jetzt nach drei Jahren wieder einmal gespielt habe (dennoch leider viel Atmosphäre auf der Strecke hab liegen lassen aufgrund der "Mit-Guide-Spielerei") und ich werde es auch irgendwann mal wieder in zwei, drei Jahren spielen, einfach aus dem Grund, weil es sehr selten Spiele gibt, die mir so einen eiskalten Hauch über den Rücken gleiten lassen.
Im Horror-/Psychogenre in VR mit absoluter Sicherheit ein absolutes Meisterwerk neben Resident Evil 7 und The Persistence.

 

 

10/10

 

 

 

 

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