Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

[Dimethylbenzol]

8

 

Ich sags frei aus: Ich fand Agony gut. 

Die Atmosphäre der biblischen Hölle ist fantastisch geraten, die Levels schön abwechslungsreich und die Story (wenn man alle Enden kennt), gar nicht mal so schlecht. 

 

Zudem finde ich das Gameplay nicht ansatzweise so mies, wie von allen immer beschrieben. Es ist eben ein Stealth-Spiel und dank der nicht allzu schlauen Dämonen funktioniert das auch super. Sobald man freigeschaltet hat, dass man nach seinem Tod den Körper wechseln darf, kommt eine kleine taktische Komponente ins Spiel, da man sich so wunderbar unangenehme Bereiche ersparen und Gegner aus dem Weg räumen kann. Dank des neu eingefügten Level-Up-Systems kann man den Märtyrer auch richtig stark machen.

Wer mehr Action möchte, darf die Level als Sukkubus durchstreifen, hier steht man am oberen Ende der Nahrungskette und hat zudem auch eine eigene Geschichte. 

 

Es sollte aber jedem, der Interesse am Spiel hat, klar sein, dass es sich hier nicht um ein Triple-A Dantes Inferno 2 handelt. Die Steuerung ist spackig, die Ladezeiten höllisch (huehuehue) und die KI dumm und...ja, auch spackig irgendwie. Es gibt kein fulminantes Kampfsystem, keine kinoreif inszenierte Geschichte und diverse Schönheitsfehler. Aber all das macht das Spiel für mich mit einer wirklich glaubwürdigen und sehr atmosphärischen Spielwelt wieder wett und da ich kein Dantes Inferno erwartet hatte, war ich auch positiv überrascht von der Gesamtstimmung.

 

Abzüge gibt es vor allem für die kastrierte Konsolenversion, wodurch diverse Cutscenes "kindertauglicher" gestaltet worden sind. Wirklich uncut gibt es Agony ausschließlich auf dem PC.