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IGNORIERT

Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß


ccfliege

  

20 Stimmen

  1. 1. Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

    • 1 - sehr schlecht
      0
    • 2 - schlecht
      0
    • 3 - geht so
      0
    • 4 - unterdurchschnittlich
      0
    • 5 - durchschnittlich
    • 6 - ganz gut
    • 7 - gut
    • 8 - sehr gut
    • 9 - überragend
    • 10 - absolut genial
      0
Durchschnittsbewertung: 7.3


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Ich mag solche Spiele wie Elex wegen ihrer Schwierigkeit, die nicht sau schwer sind, jedoch irgendwie anders gehalten werden, wie  die allermeisten Open World-Spiele, bei denen man einfach weiß, von welchen Gebieten man zu Beginn noch die Finger lassen soll, da man unterpowert ist. Bei Elex existieren quasi keine Gegner, bei denen man in den ersten 15 bis 20 Stunden nicht ordentlich die Fresse poliert bekommt und sehr oft den Bildschirmtod bei nem One-Hit stirbt, egal wo man sich befindet. Selbst im Anfangsgebiet geben Dir hier die Entwickler sehr schnell zu verstehen, dass Dein NPC ein sehr zerbrechlicher Charakter ist, der selbst gegen menschliche Gegner den Kürzeren zieht. Du sammelst noch so jeden unnötigen Gegenstand, jedes Heilmittel ein, weil Du die Hoffnung hast, so schnell dieses Leiden zu beenden, wenn Du beim ersten Händler alles gegen bessere Rüstung austauschst. 

 

Ich mag so etwas nicht immer, aber ab und zu ist dieser hohe Anspruch an den Spieler dann auch für mich eine sehr schöne Abwechslung. Zumal ein zu hoher Anspruch auch wieder dadurch entschärft wird, dass man zu jeder Zeit nen Save anlegen kann - solange eben keine Gegner in der Nähe sind.

Und genau diesen Service mag ich. Solange ich nicht von einem von den Entwicklern auferlegten Checkpoint beginnen muss und 10 Minuten bis zu der Stelle, an der ich dreihundert Mal sterbe erst einmal wieder unnötiges Gameplay erledigen muss, ist alles okay. Zudem kann man hier alle Gegner umgehen und somit direkt eine andere Route (und wenn es nur 5 Meter Feldweg sind) zum Zielort bestimmen. Es gibt Spiele, da wirst Du immer wieder plötzlich mit Gegnern eingesperrt und hast nur die Option, zu kämpfen. Hier kann man zu jeder Zeit flüchten. Als sehr identisches Spiel fällt mir spontan auch nur Dragon´s Dogma: Dark Arisen ein (wobei mein Wissen sehr begrenzt ist, da ich eben auch nur zwei Hände zum Spielen habe und nicht aaaalles spielen kann).

 

 

Elex geht jedoch einen ganz eigenen Weg in der Story, was sich eben auf die Schauplätze und NPCs auswirkt und ihr Motto war: Packen wir doch mal sämtliche Fantasy-Genres in ein Spiel: Die Erde ist im Eimer. Mal wieder. Und die übrig gebliebene Menschheit hat sich in drei Fraktionen aufgeteilt, die unterschiedlicher nicht sein könnten (und irgendwie auch gar nicht in ein einziges Spiel passen wollen, es hier jedoch tun). Da gibt es die Berserker - eine in Wald-, Wiesen und Festungen lebende Gemeinschaft wie in besten Witcher III-Zeiten mit eben entsprechender Technik: Rüstungen, Bögen und Schwerter sind ihr Eigen. Diese lernt man auch zuerst kennen und das Gameplay weicht auch nie großartig von dieser Witcher-Welt bis zum Endgame ab. Dann gibt es eben da noch die Outlaws. Leute, die aus nem Mad Max-Film entsprungen sein könnten, in ihrer Gemeinschaft ein Vergnügungsviertel und eine Boxkampf-Arena haben und dementsprechend mit Schusswaffen ausgestattet sind. Lediglich die Autos als Fortbewegungsmittel fehlen. Und zu guter Letzt gibt es auf der Menschenseite noch die Kleriker, die  fortschrittliche Gebäude und Technik wie Computer etc. benutzen, ihre Waffe eher Plasmawaffen sind und dennoch irgendwie wie eine Sekte rüberkommen, da sie an den Gott Calaan glauben.

Als würde das nicht reichen, gibt es da noch die Albs, durch den Elexkonsum komplett gefühlskalte Wesen und eiskalte Mörder, die mit Raumschiffstationen und Co die wohl fortschrittlichste Technik besitzen und auf jeden Fall das große Übel im Spiel sind, egal welche anderen Menschen und ihre Lebensweise als Spieler nun bestrebenswert findet.

Übrigens ist unser eigener NPC auch so ein Alb - jedoch wurde dieser auf einer Mission verraten und wandelt sich durch fehlenden Elexentzug immer mehr zum Menschen mit Gefühlen - wie sehr er das bis zum Schluss tut, bleibt dem Spieler dabei selbst überlassen.

 

Die Handlungen (vorallem jedoch in Gesprächsoptionen) bzw der Elex-Konsum bestimmen dann auch den sogenannten Kältewert. Ein Ding, das ich bis zum Schluss nicht komplett verstanden habe und absolut unnötig wie ein Kropf ist, wenn man auf Platin spielt, da man da quasi keine Optionen hat, auch nur ansatzweise mal anders vorzugehen und jedem in den Arsch zu kriechen. Denn schlussendlich kann man sagen, dass alles, was Böse ist (bzw. manchmal auch einfach nur gerecht wäre, bzw. eine natürliche Reaktion, wenn DICH einer absolut dumm anmacht), den Kältewert ansteigen lässt und die Platin damit immer mehr in weitere Ferne rücken lässt. Klar, es geht nicht um eine handvoll Entscheidungen, jedoch kann man als Platinspieler ausgehen, dass man vor jedem Gespräch mit anderen NPCs immer lieber speichern soll, da Kältewert nicht nur böse sondern auch emotionales Handeln bedeutet (was die Terminatoren Albs ja nicht machen), und man dennoch sehr oft die falsche Gesprächsoption wählt, wobei man auch direkt angezeigt wird, dass die Kälte ansteigt. Wie gesagt, ich hab dieses doofe System bis zum Schluss nicht verstanden. Während man als Nichtplatin-Spieler also ziemlich frei entscheiden kann, weil es einfach keine Rolle spielt, dass der Kältewert mal steigt (und am Ende maximal in der Mitte landet, insgesamt gibt es drei Einteilungen in der Kälte), da man auch als frei entscheidender Spieler irgendwie immer dann doch schlussendlich der Gute sein will und nicht der Massenmörder, der dieses Land zu Grunde gerichtet hat. Aber trotzdem muss man dabei nicht jedem die Füße küssen.

Ja somit bekommt man ein super Spiel dann als Platinspieler schon teilweise versaut damit, dass man da keine andere Option hat (es dauert ewig, bis man in das untere Drittel der Kälte rutscht und somit die schlimmste Trophäe von allen droppt, bzw. für eine der Drei-Enden-Trophäen braucht man den Wert ja auch noch), als so zu spielen, wie man gar nicht will. Gepaart mit tausenden Sicherheits-Zwischenspeicherungen vor jedem Gespräch, da dieses Kältesystem absolut undurchsichtig ist. Zumindest bei meinem Spiel und meiner Logik. Und für diesen Humbug muss ich schon einmal von den 10/10, was wir als Ausgangslage für den Spielspaß haben, direkt mal einen ganzen Punkt abziehen. Es killt ja nicht nur meine Entscheidungsfreiheit total, sondern bremst eben auch das flutschige Gameplay aus, in dem ich andauernd wieder den Spielstand speichern und neu laden muss. Ein ganzer Punkt Abzug, Leute !

Dass da jetzt ein weitere Punkt wegfällt, nämlich die Elextränke NICHT benutzen, die man eigentlich brauen und somit konsumieren kann, die einem dringend benötigte Skillpunkte geben. Noch geschenkt. Man kommt am Schluss auch so overpowered durch.

 

 

Desweiteren bin ich etwas von der zweiten Hälfte des Spiels enttäuscht: Die erste Hälfte ist absolut großartig, abwechslungsreich und es gibt sooo viel zu tun. Die Trophäe mit den 300 Quests meistern spricht da ja schon für sich. Allerdings wenn man sich sehr viel um Nebenquests und die Welt erkundet kümmert, kann man sagen, dass man 95% des Spiels und der Map gesehen hat, da es keinen Punkt auf der Karte gibt (bis auf die End-Arena), der gesperrt ist und man sich somit noch ein wenig für den Spieler an Abwechslung aufhebt. Das ist im Ansatz eigentlich nicht so schlimm, aber man kann sagen, dass die Hälfte 2 nur darin besteht, sich eine der drei Fraktionen auszusuchen und danach sind die meisten Hauptquests verdammt gleich: Man muss zu den Albs in die Raumbasen (was meinem Geschmack nach eh die hässlichsten Gebiete waren) und muss da zig Missionen erledigen, die sich allesamt kaum unterscheiden. Klar, man treibt die Story weiter, aber es spielt sich alles gleich und so gut wie alles in der selben Gegend.

 

 

Auch noch erwähnen möchte ich folgende Design-Entscheidungen, bzw. Bugs (?), die ich für ziemlich daneben finde: Die Quest-Struktur im Menü ist total kompliziert aufgebaut und ist sehr schwer zu verstehen, was auch die Mini-Map mit den Markierungen miteinschließt. Ich hab mich selten so hilflos gefühlt. Da hat man meiner Meinung nach richtig versagt und Sachen so kompliziert wie möglich gemacht. Die Quest klappt sich im Menü weiter auf und wehe, man hat dann nicht den richtigen Unterpunkt der Quest aktiv, so bekommt man dann eben dies auch nicht auf der Minimap angezeigt. Zudem ist eben die Frage, ob man sich für die Farben orange und gelb (gelb manchmal nicht sichtbar) entscheiden muss, und es obendrein dann auch noch für Schnellspeicherorte sowie den eigens gesetzten Wegpunkt dann genau eine Farbe gibt: Pink. Ich weiß gar nicht, wie oft ich aus Versehen zum Schnellreisepunkt anstatt zum Zielort gelatscht bin, nur weil man gemeint hat, dass man da die identische Farbe dafür verwenden muss.

 

Man kann sich auch übrigens auch überall hinsetzen. Obwohl das keine Funtkion hat. Überall gibt es Bänke, Stühle auf die man sich setzen kann. Und wie ich mich gesetzt habe. Ca. 50 Mal und das unfreiwillig. Weil ich beim Looten (was eben auch dieselbe Taste in Anspruch nimmt) mich dann in einer Mini-Sequenz hinsetze. Warum baut man so etwas ein? Und danach einfach nicht wieder aus, bevor man das Spiel veröffentlicht. Man muss doch merken, dass das nicht nur sinnlos, sondern auch den Gamefluss ausbremst, wenn auch nur für einen Bruchteil für Sekunden.

 

Desweiteren ist der Loot zwar sehr gut und auch ordentlich verteilt. Allerdings kann ich sagen, dass in den über 100 Schatzkisten und zig Tresoren nur Abfall drin war. Also richtiger Mist. Hab das auch noch nie erlebt, dass man so konsequent die Spieler bestraft, diese Orte mit Minispielen zu öffnen. Könnte man ganz sein lassen, allerdings muss man für die Platin da ordentlich ranklotzen.

 

Die Hauptstory ist auf Assassins Creed Niveau - also okay. Kein Witcher III-Niveau, aber eben okay. Wenn ich aber überlege, wie cool in Witcher III die Liebesbeziehungen eingebaut worden sind, ist hier die Liebschaft, die in einer Hochzeit endet, absolut lächerlich. Schade. Wenn das gut gemacht ist, finde ich es eine absolute Bereicherung in Games.


Als letzte Designentscheidung will ich noch den Kältewert nennen. Den hätte man sich auch sparen können. Ob man auf Platin spielt oder nicht, das Ding kapiert doch eh keiner. Macht "Gut" oder "Böse" aber doch nicht Kältewert.

 

 

So, haben wir alles Negative durch?
Ja, fast. Es ist eben schade, dass das eigene Dorf nur minimal ausgebaut werden kann, solche Details liebe ich einfach. Und es wird einfach zu wenig genutzt. Sehr schade.

 

 

Dennoch, auch wenn ich wie immer ordentlich rummotze haben wir unter dem Strich dennoch ein fantastisches Rollenspiel, das aufgrund des Settings und der Schwierigkeit sich von anderen Genre-Vertretern unterscheidet und massig punkten kann, auch wenn eben nicht alles perfekt ist. Die positiven Effekte überwiegen jedoch ganz klar und es macht verdammt viel Spaß, die Welt als schwächlicher Bückling zu erkunden, der mit der Zeit immer stärker wird und auch nach 50 Stunden noch neue, interessante Orte entdecken kann. Zudem gibt es etliche, sehr lange Dialoge, die jedoch alle deutsch synchronisiert wurden. Ich muss sagen, ich freue mich total auf das nächste Spiel von Piranha Bytes. Wenn die noch die Schwächen abstellen, kann man da wirklich Spiele auf Weltklasse-Niveau erwarten. Elex spielt jedoch nur in der Oberliga mit, was aber auch noch verdammt gut ist.

 

 

8/10


 

 

 

 

 

 

 

 

 

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