Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

[Cuurad]

Als Fan großer Klassiker alà Baldurs Gate, oder Icewind Dale, lag es nahe, die PS4 Umsetzung von PoE zu spielen.

 

Und was soll ich sagen - es ist ein fantastisches Spiel. Hat man erstmal die ersten Stunden lernen, verstehen und staunen hinter sich gebracht, entfaltet sich ein Spiel aller erster Güte. Momentan bin ich kurz vor dem Endboss, und was ich bis dahin erlebt habe, kann man folgend beschreiben: Entscheidungsfreiheit, wohin man auch sieht. So gut wie jede Quest bietet zahlreiche Entwicklungen, bestimmt durch das Auftreten und Verhalten der Gruppe, respektive des MainChars. Das geht soweit, das ganze Handlungsstränge nicht gespielt werden können, weil bspw. der Ruf/Prestige bei dieser Gruppe/Person/etc. mies ausfällt. Gerade das Ruf System ist nahezu überall verankert. Einzelne Personen lassen sich beeindrucken, einschüchtern, aber auch ganze Gruppen können partou feindlich auf dich gestimmt sein, je nachdem, wie Du dich bis dato in vielen Situationen entschieden hast.

 

Vor allem gibt es bei kaum einer Quest/Aufgabe ein klassisches Gut vs Böse Gefälle, PoE hat sehr viel Wert darauf gelegt, diese Grenzen verschwinden zu lassen. So fällt es einem nie leicht, sich moralisch richtig? zu verhalten. Fantastisch. All diese Konzepte (Ruf, Prestige, Entscheidungen) haben auch Einfluss auf das Metagame, in dem Fall eine Burg, die man wieder auf Vordermann bringen kann (nicht muss). Das geniale daran ist, dass bis zu einem bestimmten Punkt Adlige versuchen, dir diese Burg streitig zu machen, was in einer späten Quest mündet, derer Inhalte ich nicht spoilern möchte. Nur so viel: wow.

 

Was die Entwicklung deines Chars, und auch der bis zu 6 Mann starken Gruppe betrifft: Wer Baldurs Gate, bzw. cRPGs per se gewohnt ist, wird sich schnell heimisch fühlen. Die Vielfalt der Klassen, Entwicklungen und Spezalisierungen ist enorm und lässt viel Raum für Experimente. Items tun da ihr übriges, auch wenn ich mir mehr unterschiedliches Loot gewünscht hätte. Denn wie damals, rennt man teils stundenlang mit dem selben Zeug rum. Natürlich lässt dieses sich verbessern, spezialisieren, aber das ist meckern auf wirklich hohem Niveau.

 

Im Unterschied zu Planescape Torment ist die Lore, das Lesen der Unterhaltungen, Texte und Inhalte für meinen Geschmack genau richtig dosiert. Kein Gespräch, keine Questbeschreibung ist zu ausufernd. Natürlich muss man gesamt betrachtet viel lesen, aber Romanlängen wie bei Planescape gibts hier nur sehr selten. Und wer dennoch mehr möchte, dem bietet das Spiel unzählige Bücher & Schriftstücke, um noch tiefer in die eh schon fantastische Lore eintauchen zu können.

 

Was mir persönlich noch zusagt, ist der offen kommunizierte Endgame Dungeon, der unter deiner Burg liegt. 15 Etagen, derer man nicht nur erforscht und kämpft, ne, immer wieder wirds aufgelockert durch Ereignisse, NPcs und Quests. Momentan bin ich noch Etage 8, aber bis dato Erlebtes macht defintiv Lust auf mehr.

Ich könnte noch so viel mehr schreiben & berichten, aber ihr erkentn sicherlich, dass mir das Game sehr zusagt. Insgesamt hab ich momentan 70h+ investiert und bin immer noch nicht am Ende. Geschweige denn die zahllosen nicht gesehenen Quests, Ereignisse und das noch nicht angespielte Addon WhiteMarch.

Hab mir auch sagen lassen, dass es NG+ Einstellungen wie Segen geben soll, die das Spiel teils brachial auf eigene Bedürfnisse zuschneiden, oder es schwere machen. Was das betrifft, gebe ich ein Input, respektive Update, wenn es soweit ist.

 

9/10 (Tendenz gen 10/10)

Bearbeitet 13. Februar 2020 von Cuurad