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IGNORIERT

Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß


Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß  

47 Stimmen

  1. 1. Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

    • 1 - sehr schlecht
    • 2 - schlecht
    • 3 - geht so
    • 4 - unterdurchschnittlich
    • 5 - durchschnittlich
    • 6 - ganz gut
    • 7 - gut
    • 8 - sehr gut
    • 9 - überragend
    • 10 - absolut genial
Durchschnittsbewertung: 6.11


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Von mir eine 5 – allerdings ging der Spielspaß nach Beendigung der Story in den Keller. Und dabei war die Kampagne nicht einmal besonders aufregend und durchdacht. Im Prinzip gibt es drei Kapitel Einleitung mit etwas Charakteraufbau, danach stumpfes Abarbeiten einer Hitliste von Zielen bis zum Finale, wobei man kurz vor dem Ende noch versucht, das Ganze dann doch mit mehr Tiefgang zu gestalten. Wir reden hier von dem Niveau eines B-Movies.
Die selbst nach heutigen Grafikmaßstäben atemberaubende Architektur von Paris mit den zahlreichen NPCs, denen man kleinere Aktionen gab, die sich mehr von den fünf unterschiedlichen Bürgern eines Assassin’s Creed II abheben und auch das Straßenleben der Stadt während der Revolution hervorragend einfängt (bis zum ersten von vielen Glitches) hält den Spieler schon lange genug bei Laune, denn das Spiel selber tut es nicht. Es gibt einen Berg an Aufgaben, Nebenmissionen en masse, dazu noch die Rätsel und Koop-Szenarien. Den noch größeren Berg hat man auf dem Weg zur Platin in Form der Truhen und Kokarden vor sich, denn über vierhundert möchten eingesammelt werden. Damit nicht genug, gefühlt knackt man mehr Schlösser als dass man Attentate begeht, Assassin’s Thief tut sich da auf. Schlösser Knacken muss auf drei Stufen gelevelt werden und endet dann trotzdem in einem Minispiel, welches ich persönlich am Ende einfach nicht mehr sehen konnte.

Für History Buffs unter euch gibt es auch ausreichend Stellen, sich die Haare samt Kopfhaut vom Schädel zu reißen, da man bezüglich der Französischen Revolution neben den für die Reihe notwendigen Einschnitten durch Assassinen und Templern auch klar eine populäre Ansicht der Ereignisse vertritt, welche nicht immer den Tatsachen entsprachen. Besonders König Ludwig XVI. und seine Gemahlin Marie-Antoinette kommen so rüber wie man es sich vielleicht in einem Indiana Jones Film vorstellt. Etwas mehr Mühe gab man sich auch hier bei den Örtlichkeiten, die zig historischen Figuren, denen man begegnet, werden dagegen konsequent verwurstet, um dann doch wieder den Plot der vorherigen Spiele der Reihe zu fahren. Eindeutige politische Positionen bezieht man nicht, man ist weitestgehend dabei, wenn was passiert, auch manchmal mittendrin, aber sich klar zu den Royalisten oder den Revolutionären will man sich nicht bekennen. Die Geschehnisse passieren eben, und nur ganz selten greift man aktiv ins Schicksal ein.

Überhaupt Französische Revolution als Schauplatz – die allermeisten historischen Ereignisse, die in Paris und Versailles stattfinden, zeichnen sich durch eine hohe Anzahl an Teilnehmern aus, sei es die Armee, die Schweizer Garde oder der tobende Mob, dem einige Persönlichkeiten zum Opfer fielen. Da macht sich Heimlichkeit nicht gut, beziehungsweise man nimmt gelassen hin, dass ein Arno Dorian sich durch die Gassen meuchelt und Leute absticht. Arno ist nebenbei ungefähr das, was man kriegt, wenn man Ezio bei Wish bestellt. Eine leere Dose Rockstar hat mehr Charisma.

Man muss aber auch anmerken, dass das Spiel nur so vor Inhalt trotzt, hier ist zwar nach dreißig Stunden die Luft raus, aber man kann locker hundert oder mehr Stunden für hundert Prozent ingame aufwenden – für die Platin reichten dann doch weniger als neunzig Prozent. Den DLC gab es gratis – als Entschuldigung für den verkorksten Launch – und bringt neue Spielelemente und eine eigene, kleine Hub World. Insgesamt, auch wenn es wieder ins Fantastische abdriftet, ist der DLC eine tolle Erweiterung, während man im Hauptspiel von einer von tausend Markern übersäten Karte erschlagen wird, die einfach nicht weniger werden wollen. Hundert und mehr Ausrüstungsgegenstände resultieren darin, dass man sich die besten Klamotten und die beste Waffe (hier ist es die Belohnung für den Abschluss der DLC-Rätsel) schnappt und dann einen Skin drüberlegt, um sich dann nie wieder mit der opulenten Auswahl befassen zu müssen.

Die Koop-Trophäen habe ich mit BM42 letztes Jahr gemacht, mich für die Platin aber dann doch online mit Randoms auseinandergesetzt. Eine tolle Idee, die Ausbeute bei Raubzügen davon abhängig zu machen, ob und wie viel man gesichtet wird – um dann mit drei Randoms anzutreten, die ihre eigenen Ansichten haben wie viel “Stealth“ es braucht. 
Heimliches Vorgehen ist zum einen so leicht und zum anderen so frustrierend wie nie, da es keinen Mittelwert gibt und das Spiel sich eher kulant zeigt. Parkours als wichtiges Element der Fortbewegung ist auch aus der Hölle. Theoretisch soll es Spaß machen und einfach sein, aber praktisch bleibt Arno gerne hängen, verweigert regungslos das Weiterklettern oder macht schlicht das, was er will. Das merkt man dann, wenn man dreißig Minuten bei einem Turnierevent festhängt, in dem man unter hohem Zeitdruck Flaggen mittels Parkours einsammeln muss. Kämpfe dagegen werden, nachdem man die beste Waffe hat, zu einem Witz und laufen nach demselben Schema ab: sind es zu viele Gegner, wirft man eine Rauchgranate, erledigt möglichst viele und macht das Ganze nochmal, bis man auf einem Berg aus Leichen steht. Die Scharfschützen nicht ignorieren, die macht man am besten gleich tot. Heimliches Vorgehen? Da die Templer anscheinend ihre Schergen im Sonderangebot eingekauft haben wimmelt es nur so von Gegnern, für deren Ausschalten man nicht genügend Gadgets und vor allem nicht die ausreichende Geduld hat, welche die Entwickler vom Spieler gerne sehen wollten. Immerhin gibt es in der Kampagne nur ganz wenige Szenarien, die absolute Heimlichkeit verlangen. Es gibt auch zu wenig Alternativen. „Social Stealth“ oder Verkleiden spielen eine völlig untergeordnete Rolle und das obwohl Paris voll von NPCs ist, die Gegner bemerken einen trotzdem schnell.
Bei den Nostradamus-Rätseln hätte es auch die Hälfte an Aufgaben getan, aber irgendwie muss man die Spielzeit bis zur Platin ja voll kriegen. 
Ich war froh als das Spiel vorbei war, für die Platin muss man einfach zu viel sinnloses Zeug machen und Zeit investieren, ohne dass es irgendwie anspruchsvoller wird. Nach Black Flag eine ziemliche Enttäuschung, da man zwar mehr zu tun hat aber dabei weniger machen darf.
 

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