Kuchenlight Geschrieben 23. Februar 2015 Teilen Geschrieben 23. Februar 2015 (bearbeitet) Entwickler: Konami | Publisher: Konami | Plattform: PlayStation 3, XBox 360 Genre: Action | Release-Datum: 30.11.2012 | Spieler: 1 (2 im Versus-Modus) | USK: 18 (Anm: finde ich persönlich nicht im geringsten nachvollziehbar) Vorwort: Ich war schon einige Jahre ganz heiss darauf mich mit der Zone of the Enders-Franchise auseinanderzusetzen. Als grosser Fan & Verehrer der Metal Gear-Serie und ihres Schöpfers Hideo Kojima war es ohnehin ein Muss und der Serie eilte ja schon lange ein Nischen-Kult Ruf vorraus. Ich möchte anmerken das dieser Review entstanden ist, bevor ich den zweiten Teil der HD-Collection überhaupt angefangen habe. Auf diese Weise wollte ich sicherstellen den Titel als eigenständiges Werk bewerten zu können. Wie immer eine kleine Erklärung zu meiner Art der Bewertung: 1.) Generelle Bewertungen So etwas wie vollkommene Objektivität ist bei Reviews logischerweise gar nicht möglich. Dennoch versuche ich bei Reviews immer ein bisschen zu unterscheiden, zwischen dem wie ich etwas finde und wie es wohl auf die breite Masse wirkt. Das nenne ich in der Regel "Versuchte Objektivität". So bewerte ich auch Spiele die mir vielleicht gar nicht oder nicht sehr gefallen haben auch nicht selten recht gut, da ich einsehe, das sie für Fans der Spielrichtung wesentlich überzeugender sein könnten. 2.) Grafik Anders als die meisten bewerte ich Grafik nur zu 50% danach, wie gut die Texturen sind. Die Grafik eines Spieles kann noch so gestochen scharf und realistisch aussehen, wenn sie aber etwas Entscheidendes vermissen lässt, lässt mich das kalt. Die anderen 50% ergeben sich daraus und zwar dem Stil. Wenn das Visuelle nicht nutzen aus der Grafik zieht, indem es kreativ/lebendig/eindrucksvoll/stimmig designed ist, dann bringen die hochwertigsten Texturen, meiner Meinung nach, gar nichts. So kann auch ein Spiel mit recht "schlechter" Grafik eine gute grafische Erwähnung von mir erhalten, wenn das Design überzeugt. 3.) Punktewertungen Ich bin ein klarer Fan und Verfechter von Bewertung in Worten UND Punkten. Daher habe ich immer gleich mehrere Bereiche die ich mit Punkten versehe, statt dem Titel eine übergreifende Gesamtpunktzahl zuzuschreiben. Hierbei möchte ich erwähnen, das ich prinzipiell nur in vollen und halben Punkten bewerte. Sowas wie 7,1 oder 3,8 gibt es bei mir nicht. Noch dazu liegt, in der heutigen Zeit der inflationären 9er und 10er Bewertungen mein Durchschnitt nach wie vor bei 5. So kann selbst ein Spiel mit einer 5 für die richtigen Spieler, in meinen Augen, ein recht angenehmes Erlebnis darstellen. Bei 6 fangen dann schon die Titel an, die ich wirklich als "gut" einordnen würde. Zudem lasse ich mir immer einen halben Punkt für meine rein persönliche Sicht offen. So gebe ich einem Spiel das vielleicht "nur" eine 7 verdient, auch mal eine 7,5, weil es mir persönlich sehr gut gefallen hat. 4.) Trophäen Ich betrachte Trophäen grundsätzlich immer aus 3 Blickwinkeln: - Schwierigkeit - Kreativität - Design Der erste Punkt erklärt sich von selbst. Beim Zweiten geht es mir darum, wie viel Gedanken sich darum gemacht wurde, die Trophäen wirklich abwechslungsreich und clever zu gestalten. "Besiege drölfzig Gegner/Mache mit Waffe XY 50 Kills/Spiele das Spiel auf Schwierigkeitsgrad Wursthölle durch" sind zwar beliebte und auch verständliche Forderungen, ich mag es aber gern etwas durchdachter. Der dritte Punkt dreht sich ganz allein darum, wie die Trophäen aussehen. Das mögen die meisten wohl als vollkommen unwichtig erachten, ich finde es aber immer ganz nett, zuzüglich zum eigentlich Erfolg auch noch etwas Schönes zum Anschauen zu haben. Gerade wenn die Trophäen beim Spiel alle gleich aussehen und sich höchstens (wenn überhaupt) in der Farbe von Bronze, Silber und Gold unterscheiden, finde ich das doch immer recht schwach. [url] [/url] Ein Mal Mecha-Anime Plot Nr.3 mit Ketchup zum Mitnehmen, bitte! Das Spiel beginnt und man wird gleich ins kalte Actionwasser geworfen. Bösewichte (?) greifen in ihren Mechas (genannt "Frames") die Weltraumkolonie des Protagonisten an, infolge dessen seine Freunde sterben, während er dem selben Schicksal nur knapp entkommt. Auf der Flucht vor dem Feuer der Schlacht ergibt es sich so, das er im Cockpit eines speziellen Frames landet und dadurch widerwillig in die Rolle des grossen Hoffnungsträgers hineinrutscht. Typisch für den klischeebehafteten Anime-Plot sind die bösen Buben genau hinter diesem Frame her und sollten sie ihn in die Hände bekommen, sind die Ausmasse kaum zu erahnen (im wahrsten Sinne des Wortes, denn das weiss ich nach zwei Durchgängen nach wie vor nicht). Der Einstieg in die Story gestaltet sich verworren und man fühlt sich so, als ob man die zweite, dritte oder vierte Episode einer Serie schaut, ohne die vorangegangenen gesehen zu haben. Sowas kann sehr gut funktionieren, einem das Gefühl zu geben die Story hat viel Hintergrund und den Eindruck zu vermitteln in einem lebendigem Universum einzutauchen. Dafür muss dann aber genug Inhalt nachgeliefert werden, sonst bleibt das Gefühl man hätte einiges verpasst durchgängig erhalten und genau das hatte ich mit Zone of the Enders leider. Tatsächlich hatte ich sogar das Gefühl als läge der Story nichts daran ihre Hintergründe aufzuklären und sich stattdessen auf andere Dinge zu konzentrieren. So wurde der Fokus auf Dinge gelegt, wie z.B. das künstliche Intelligenzen sich so weit entwickeln das sie "fühlen" und was Menschen & ihre Ziele ausmacht. Wenngleich schon fast ein alter Hut, ist das an sich auch eine Geschichte mit einer Menge Potenzial. Aber auch hier wird nicht ansatzweise zufriedenstellend abgeliefert. Ich empfand es sogar stellenweise arg peinlich und dilettantisch, wie der Plot präsentiert wurde. Furchtbare Dialoge und Handlungsweisen herrschen fast durchgängig vor und laden mehr als einmal zum Kopfschütteln ein. Ganz selten gibt es mal ganz kleine Lichtblick-Momente, die dann aber gleich wieder von kitschigen oder schlichtweg sinnfreien Dialogen zunichte gemacht werden oder einfach nicht ernst genommen werden können, da das Spiel so kurz ist, das die Charaktere eh keine Beziehungen zueinander aufbauen konnten, die man für voll nehmen kann. Und das ist auch der Todesstoss für die Handlung: das Spiel ist wirklich unglaublich kurz und gibt dem Plot nicht die geringste Chance überhaupt in Fahrt zu kommen. Das es so schlecht geschrieben ist, sind dann die (sehr grossen) Nägel in dem Sarg. Zu schlechter Letzt endet das Ganze dann auch noch mit einem offenen Ending, was das Gefühl nur noch bestärkt, als ob man eine Episode mitten in einer Serie gesehen hat. In dem Punkt fällt der Titel, in meinen Augen, leider ganz kläglich durch. Eure Robo-Klinge ist euer bester Freund, im Kampf. *SCHLITZ**BUMM**KRACH**BOOF**PIU PIU**PAMM* Aber was soll's!?? Wenn man mit riesigen Robtern rumkloppen und ballern kann, ist das Rumgelabere doch eh ganz unwichtig, richtig? Ich meine: hallo?? ROBOTER-KÄMPFE!!! Ähem... Der Gameplay-Aspekt ist dem Titel da doch schon besser gelungen. Auf einer Art Oberweltkarte zischt man durch die Kolonie und fliegt den Abschnitt an, in dem man gerne zur Tat schreiten möchte. Ist man dann gelandet kann man frei durch das jeweilige Areal umherfliegen und sich seinen Missionen widmen. In der Regel beschränkt sich die Aufgabe darauf die feindlichen Mechas auszuschalten. Hin und wieder gilt es aber auch darauf zu achten die Umgebung möglichst nicht in Mitleidenschaft zu ziehen, damit man aus Überlebenden nicht doch noch Tote macht oder aber so genannte "Porter" zu zerstören, um neue Waffen u.ä. freizuschalten. Um den lästigen Gegnern zu Leibe zu rücken hat man nun die Wahl sie im Nahkampf per Klinge zu attackieren oder aber aus der Ferne mit Feuerkraft unter Beschuss zu nehmen. Im Nahkampf hat man auch die Möglichkeit die Gegner zu greifen und in widerrum andere Gegner oder aber Häuser u.ä. zerstörbare Umgebungen zu schleudern, womit ich persönlich viel Spass hatte. Neben den Standard-Angriffen gibt es dann auch noch fast ein Dutzend Nebenwaffen zu finden, von denen eine Hälfte äusserst nützlich ist, die andere aber nahezu nutzlos. Da hätte man sich eine Hälfte ruhig sparen sollen und so das durchwechseln der Nebenwaffen wesentlich angenehmer gestalten können. In typischer Action-Manier gilt es natürlich auch die Abwehr- und Ausweich-Manöver richtig zu timen, um nicht selbst der Verkloppte zu werden. Gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden sollte man sich damit auseinadersetzen, da man dort sehr schnell Energie verliert und diese oft schwer wiederherzustellen ist. Gerade in Bosskämpfen. Insgesamt bleibt der Schwierigkeitsgrad aber auf einem recht angenehmem Level. Lediglich Checkpoints sind desöfteren mal eher unfreundlich gesetzt. Aber auch der Gameplay-Aspekt kommt leider bei weitem nicht ohne Kritik davon. Wenngleich das Kämpfen recht spassig ist, wird es doch schnell monoton und da dem Spiel zusätzlich noch nahezu jegliche Abwechslung fehlt, empfand ich etwas längeres Spielen am Stück dann schon als eher ermüdend. Fast könnte man meinen dass das Spiel u.a. deshalb so kurz ausgefallen ist, da es die einfachere Alternative war, zu einer längeren und abwechslungsreicheren Kampagne. Die Boss-Kämpfe empfand ich auch als enttäuschend. Entweder war die Devise "Ballern -> Blocken -> Ballern" oder aber "Schlagen -> Blocken/Ausweichen -> Schlagen". Von Taktik oder spezieller Herangehensweise war nicht die Spur zu finden. Grosse Feinde, grosse Geschütze. Metal Gear Sci-Fi Audivisuell fällt Fans der Metal Gear-Reihe schnell auf, das einige Leute vom Team der beliebten Serie auch hier mit Hand angelegt haben. Allem voran fällt das Design vom genialen Yoji Shinkawa ins Auge. Gerade so mancher Mecha, insbesondere der vom Spieler gesteuerte, könnte eine Version eines Metal Gears sein. Auch viele Umgebungen erinnern stark an die computer- & technik-lastigen Areale die Metal Gear immer wieder mal vorzuweisen hat. Allgemein machen die Umgebungen einen recht guten Eindruck und passen zum Thema des Spiels. Alles hat einen Sci-Fi Touch und es hat schon was "cooles" als grosser Roboter durch Wohnsiedlungen, Industriegebiete u.ä. zu fliegen und Gegner in die (mehr oder weniger) zerstörbaren Gebäude zu schleudern. Allerdings gestaltet sich das Ganze auch hier wieder sehr monoton. Denn man sieht nahezu das komplette Spiel über immer nur diese Umgebungen, da die Zwischensequenzen fast alle direkt so eingespielt werden. Während also die Story "erzählt" wird, starrt man meist einfach nur in die Gegend oder aber sieht seinem Mecha beim Fliegen zu. Die andere Art von Zwischensequenz ist dann typischer Render-Manier, wie das früher nun mal Standard war. Leider sieht man dem Spiel sehr deutlich an, das es früh in der PlayStation 2-Ära erschienen ist. Die Animationen und die Charaktermodelle sehen doch ziemlich hässlich aus und haben leider nichts von dem "Nicht alterndem-Charme", den sich viele alte Spiele bewahren können. Auch die leichte HD-Kur hat da nicht merklich viel retten können. Die beiden Mängel in der grafischen Präsentation tragen nochmal zusätzlich dazu bei, das die Story es einem nicht leicht macht sich dafür auch nur im geringsten zu begeistern. Der allgemeine Design-Stil ist dafür aber relativ schick und kann vielleicht den ein oder anderen für sich begeistern. Bei mir hat er zumindest einen eher posititiven Eindruck hinterlassen. Allein schon wegen der Ähnlichkeiten zu Metal Gear. Und wie erwähnt haben auch ein paar der Musikspezialisten der Metal Gear-Reihe ihre Klänge mit ins Spiel einfliessen lassen. Der Soundtrack an sich hat mir gut gefallen, mit ein paar netten, ein paar richtig guten und ein paar weniger guten Tracks. Auch hier wurde es hin und wieder ein wenig zu monoton, aber wirklich schwer ausschlaggebend war das nicht. Leider gibt es auch hier wieder ein Manko (wer hätte es gedacht?), das den Punkt zu einem zweischneidigem Schwert macht. Denn zum Sound gehört schliesslich auch die Synchronisation und mei, ne, GÜTE!!! ist die furchtbar!! Ich möchte wirklich nicht kritisieren nur um des Kritisierens Willen aber es hört sich stellenweise einfach nur grässlich an. Tatsächlich bin ich der Überzeugung das sich das Tonstudio auch zufällig Leute von der Strasse hätte holen und diese hätte Einsprechen lassen können (falls sie das nicht ohnehin getan haben). Viel schlechter hätte es definitiv nicht ausfallen können. Nun kann man natürlich argumentieren, dass das Spiel im original japanischem möglicherweise (und auch wahrscheinlich) besser klingt. Nur ist die HD-Collection nun mal lediglich mit der englischen Tonspur versehen und ich kann nur diese bewerten. Kurz und bündig: Pfui! Genau Mass nehmen uuuuund Feuer! Wo 'Mecha' draufsteht, ist auch Mecha drin. Nicht mehr, nicht weniger. Was die Trophäen anbelangt ist Zone of the Enders einerseits grosszügig, andererseits hält es die Belohnungen so knapp wie die Story. Für so ein kurzes Spiel gibt es überraschenderweise eine Platin, die aber mit lediglich 25 Trophäen daherkommt. Die Aufgabenstellung zeigt sich hier so simpel wie man das vom Gameplay erwarten kann: "Sammele alle Nebenwaffen", "Finde alle XY", "Erreiche Rang A bei Rettungsmissionen" usw. Was die Schwierigkeit anbelangt, so ist die Platin dem Forenvoting entsprechend niedrig einzuordnen. Zwar können manche Aufgaben, wie z.B. die Rettungsmissionen schon mal sehr nervig daherkommen, sind schlussendlich aber doch sehr leicht zu bewältigen. Eine fast geschenkte Platin, für wenig Spielzeit. Ein Mecha-Wrack? Konnte Zone of the Enders meine Erwartungen erfüllen? Nein, wirklich nicht. An jedem Punkt habe ich einiges auszusetzen und teilweise sind das wirklich massive Schnitzer. Trotzdem würde ich nicht unbedingt sagen das es ein schlechtes Spiel ist. Audivisuell ist es recht nett und auch das Gameplay kann durchaus Spass machen. Allerdings wurde offensichtlich versucht eine tiefsinnige Geschichte zu erzählen und dabei hat man auf ganzer Linie versagt. Nichtsdestotrotz muss ich zugeben das Spiel "irgendwie" ein wenig zu mögen. Allerdings sollte man wirklich Fan von der Präsentation und/oder der Art des Gameplays sein, um sich an das Spiel zu wagen. Allen anderen kann ich es leider nicht empfehlen. Story & Charaktere: 2,5/10 Gameplay: 6/10Grafik: 6/10 Sound: 5,5/10 Gesamt: 5,5/10 Bearbeitet 25. Februar 2015 von Kuchenlight Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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