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Dark Souls - Spiel mir das Lied vom Tod (Inkl. "Artorias of the Abyss") [von nazaam]


nazaam

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Entwickler: From Software | Publisher: Bandai Namco Games | Plattform: Playstation 3/ Xbox 360 / PC

Genre: Action-Rollenspiel | Preis: 28,99€ - Prepare to Die Edition (beinhaltet DLC) [stand: Juni 2014] | Erschienen am: 07.10.2011

 

 

Vorwort:

Nachdem abzusehen war, dass sich meine Zeit in Boletaria dem Ende neigte, bestellte ich mir direkt den indirekten Nachfolger. Mit Dark Souls ging es währenddessen steil bergauf, sodass im April 2013 schon 2.3 Millionen Verkäufe verbucht werden konnten. Aus einem einstigen Japan-Nischentitel wurde nun sozusagen eine aufgehende Sonne.

 

Flamme an!

Diesmal geht’s ins schöne Lordran, das unter dem etwas unschönerem „Fluch der Untoten“ leidet.

Es müssen Glocken geläutet, Dämonen besiegt und Feuer entfacht werden. Doch beginnen tut man wie schon im „Vorgänger“ mit der Erstellung eines Charakters. Man wählt wieder eine der Klassen, sucht sich noch ein hübsches Geschenk aus und gibt sich noch einen töfte Namen. Danach kann es auch schon losgehen. Begonnen wird abermals in einem Tutoriallevel, diesmal im Kerkerdesign. Nachdem man mit seinem „Retter“ Oscar gesprochen und dieser einen über den Fluch und die ersten Schritte aufgeklärt hat findet man sich auch schnell am Ausgang wieder. Doch Dark Souls wäre nicht Dark Souls, wenn nicht im Tutorial schon einen kleine Aufnahmeprüfung stattfinden würde. Und diesmal muss sie sogar bestanden werden!

 

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Praise the sun!

Dark Souls bringt viele Neuerungen mit sich, allem voran die Estus-Flakons - Heilkräuter sind leider alle aus - ooh! Fünf dieser gelben Fläschchen bekommt man zu Anfang in seine Patschehändchen gedrückt (später lassen sich unter bestimmten Bedingungen die Aufladungen auch erhöhen) und muss sich diese nun immer sorgfältig einteilen, denn aufladen kann man sie nur an einem der Leuchtfeuer – einer weiteren Neuerung. Leuchtfeuer sind spärlich über die gesamte, offenen und zusammenhängende Welt von Lordran verteilt und dienen zum einen zum Aufleveln und ersetzen somit die schwarze Jungfrau und zum anderen zum Aufladen der Flakons und der Zauber. Von Letzteren hat man nur noch eine gewisse Anzahl von Benutzungen, da man nun auch kein Mana mehr besitzt. Solch ein Luxus hat natürlich auch einen Haken. Jede Rast an einem Leuchtfeuer lässt selbstverständlich auch die Gegner wiedererscheinen, wäre ja auch langweilig sonst. Zu einem späteren Zeitpunkt kann man sich übrigens sogar zu einigen handverlesenen Leuchtfeuern hinteleportieren.

 

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Oh, du denkst das war schwer? Ich bin nur der Tutoriallevel .. das da drüben ist der erste Level!

Während Demon’s Souls-Veteranen sich schnell eingelebt haben und sehr gut vorankommen, gibt es für Neulinge diesmal zwei Schwierigkeitsgrade, die angenehm fließend zwischen „Alter Schwede!“ und „Ich höre jetzt besser auf“ wechseln. Denn Dark Souls ist so einsteigerfreundlich wie ein fahrender Zug!

Vor allem beim Bossdesign hat From Software eine ordentliche Schüppe draufgelegt. Drachen mit einem Torso aus Zähnen werden euch zum Fressen gern haben, riesige Feuertausendfüßler werden euch auf Schritt und Tritt verfolgen und auch die 7-köpfige Hydra wird euch nicht so schnell aus den Augen verlieren.

Manchen wird außerdem schnell auffallen, dass man nach dem Bildschirmtod nicht mehr die Hälfte seines Lebensbalkens verliert. Man befindet sich dann in der sogenannten Hüllenform. Leute, die vorher Stunden in der Charaktererstellung verbracht haben um ihr Alter-Ego bis ins kleinste Detail durchzustylen, werden damit besonders viel Freude haben. Seine Menschlichkeit bekommt man nur zurück, wenn man das gleichnamige Item in der Tasche hat und an einem Leuchtfeuer benutzt.

Doch auch die Leute, die gerne mit 50% Leben umherwandern, hat man nicht vergessen. So kann man sich nun von gewissen Gegnern verfluchen lassen und stirbt nicht nur sofort, sondern kann auch solange seine Menschlichkeit nicht zurückerlangen, bis man bei einem bestimmten Heiler einen Gegenstand ersteht, der nicht gerade billig ist. Die Jungs von From Software denken aber auch echt an alles!

Bei derselben Flitzpiepe kann man übrigens um Vergebung bitten, wenn man mal eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einem befreundeten NPC hatte. Haut man allerdings den „Vergeber“ um, hat man ein Problem. Aber mit Problemen können wir ja alle umgehen.

 

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Das Kampfsystem bleibt wie gehabt. Abermals gibt es Sensen, Dolche, Schwerter, Äxte und viele weitere Waffentypen mit unterschiedlichen Movesets, die in Symbiose mit kleinen, mittleren und großen Schilden, sowie einen Menge verschiedener Rüstungsarten für die gewohnte, taktische Tiefe sorgen – alle mit ihren eigenen Werteanforderungen. Neu ist der Tritt, mit dem man die Verteidigung eines Gegners aufbrechen kann, welcher vor allem den Auseinandersetzungen mit anderen Spielern noch mehr Würze verleiht. Parieren ist ebenfalls wieder mit an Bord.

Und auch ein weiterer, alter Bekannter und gewichtiger(!) Faktor fand seinen Weg zurück ins Spiel. Die Last! Jedoch kommt in Dark Souls nur noch die Ausrüstungslast zum Tragen(!), was zugegebenermaßen eine ziemliche Erleichterung(!) ist.

Die Gildenähnlichen Eide runden das gelungene Gesamtpaket schlussendlich ab. Man steigt in den unterschiedlichen Eiden und mit unterschiedlichen Bedingungen nach und nach im Rang auf und kassiert zusätzlich beim Erreichen einer neuen Stufe eine Belohnung – es gibt Eide sowohl für PvE als auch PvP-Spieler, sodass für jeden etwas Passendes dabei sein sollte.

 

Leicht. Simpel. Fröhlich. Kurzweilig. Vorhersehbar.

Welches Wort passt nicht in diese Reihe? Alle! Doch trotz alldem Gerede über die Härte des Spiels darf man nicht vergessen, dass es hier im Grunde gar nicht primär um den Schwierigkeitsgrad geht. Er war schon immer nur ein Mittel zum Zweck, den Spieler tiefer in die Welt und seinen Bann zu ziehen. Man spielt ein "Souls" nicht einfach nur weil es schwer ist und man damit prahlen möchte es gespielt zu haben. Man spielt es, weil man hier für seine Belohnung arbeiten muss! Denn mittlerweile läuft man in einem Großteil der heutigen Spiele nur noch zur Belohnung hin und sammelt sie ein, ohne wirklich dafür kämpfen zu müssen.

Im Umkehrschluss führt das aber auch dazu, dass man sich nach Demon’s und Dark Souls von einigen anderen Spielen schnell unterfordert fühlt. Im Souls Universum hat man nämlich tatsächlich stets etwas zu verlieren und wie groß war an einigen Stellen die Erleichterung, als man in vollkommener Verzweiflung, ohne Flakons und kurz vor dem Zerbrechen seiner Waffen und Schilde, doch noch das neue, rettende Leuchtfeuer fand.

 

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Ey Mark, wer ist eigentlich der Coolste hier?

Miyazaki natürlich, der zusammen mit seinem Team zum zweiten Mal eine fantastische Welt zusammengeschustert hat. Es geht über Burgwälle, rattenversuchte Kanalisationen, dunkle Wälder und wunderschöne, funkelnde Kristallhöhlen! Und da man schon einmal dabei war, hat man direkt noch etliche der Gebiete miteinander verbunden. Besonders hervor sticht hierbei Anor Londo, die Stadt der Götter, die mit dem bis dahin doch eher dunkleren Stil der vorherigen Levels bricht und einem Sommer, Sonne und vergleichbar große Plätze beschert. Doch nur weil hier die Sonne scheint heißt das nicht automatisch, dass man hier angenehmer vorankommt, im Gegenteil. Anor Londo hält ein paar der fiesesten Stellen für euch parat. Außerdem gibt es hier noch etwas mehr zu entdecken, als es zuallererst den Anschein macht. Denn hier wurde sprichwörtlich der „Teufel“ auch an die Wand gemalt.

Ein weiteres nettes Gimmick, das sich auch nicht unmerklich auf die Atmosphäre auswirkt, sind die Drachenschwanz-Waffen. Das hört sich zwar erst einmal sehr obszön an, heißt im Prinzip aber nur Folgendes: Schlägt man einem der Drachengegner den Schwanz ab, bekommt man eine spezielle Waffe, die man auch sonst nirgendwo bekommen kann – halt eine Drachenschwanz-Waffe.

Das Sahnehäubchen stellt wieder einmal der Soundtrack dar. Dieser kommt zwar vergleichsweise selten zum Einsatz, dann aber auch richtig! Besonderes Lob gilt dem wunderschönen Pianostück im Finalkampf – episch!

 

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Trophäen

Das Trophäenset ist dem von Demon’s Souls gar nicht so unähnlich. Es müssen wieder sämtliche Schmiedetechniken angewandt und maximiert und seltene Waffen gesammelt werden. Außerdem müssen alle neuen Eide entdeckt werden. Der Rest ist hauptsächlich Story gebunden oder für das Finden und Besiegen optionaler Bosse.

 

Hit voraus; deswegen versucht: Hurra!

Dark Souls ist durch und durch gelungen. Es hat zwar hier und da kleinere Macken, aber wer hat das nicht?! Und auch hier gilt: Wer sich etwas zutraut, kann auch bei Dark Souls bedenkenlos zugreifen. Allerdings muss man diesmal eine Warnung an Anfänger aussprechen. Selbige sollten erstmal mit Demon’s Souls oder Dark Souls 2 vorlieb nehmen. Die entsprechende Motivation natürlich vorausgesetzt!

Für alle Anderen gilt: „Sicheres Auftreten, bei völliger Ahnungslosigkeit!“. Dann klappt’s auch mit Dark Souls!

 

- Riesige, offene Spielwelt

- Gutes Waffenbalancing

- Noch fordernder und daher noch belohnender

- Exzellentes Gegner- und Bossdesign

- Stimmungsvolle Soundkulisse

- Unglaublich dichte Atmosphäre

- Interessante NPCs

- Mimics, MUHAHA

- Umfangreiche Lore

- Wieder einmal taktischer Tiefgang

- Grafisch immer noch vergleichsweise schwach

- Clipping-Fehler

- Lock-On-System noch immer mit Aussetzern

- Kameraführung manchmal etwas unglücklich

 

9,4/10

Artorias of the Abyss (DLC)

 

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In einem Land vor unserer Zeit

Im Artorias of the Abyss DLC reist man in die Vergangenheit, genauer gesagt nach Oolacile und wandelt auf den Spuren Artorias‘, der damals gemeinsam mit Sif versuchte, Oolacile vor dem Abgrund zu retten und Prinzessin Dusk zu befreien. Nachdem die beiden jedoch überrant wurden, opferte sich Artorias um seinen treuen Gefährten Sif zu retten, indem er eine Barriere um ihn errichtete und währenddessen selbst nach und nach von der Dunkelheit korrumpiert wurde. Unter anderem will nun also eine holde Maid befreit und Manus, der Vater des Abgrunds umgehauen werden. Da lassen wir uns natürlich nicht zweimal bitten und machen uns schnurstracks auf den Weg – 300 Jahre in die Vergangenheit reisen sich schließlich nicht von alleine.

Durch das Leveldesign zieht sich eine gewohnt düstere Atmosphäre die im Verlauf der Reise immer dunkler wird. Gegen Ende ist es dermaßen dunkel, dass man tatsächlich sehr behutsam einen Fuß vor den Anderen setzen sollte. Nützliche Abkürzungen gibt es natürlich ebenso wieder, wie auch die altbekannten Leuchtfeuer, wenn auch sehr wenige.

Dazu gesellen sich eine Hand voll neuer, interessanter NPCs, jede Menge neuer Waffen, Rüstungen und Zauber, sowie auch einige teils sehr fordernde Bosskämpfe.

 

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Auch die Soundkulisse glänzt wie eh und je. Musik gibt’s nur bei den Obermotzen, ansonsten ist Ruhe im Karton. So nimmt man auch wesentlich eher die neuen, mit allen Wassern gewaschenen Gegner wahr, die sich schon oft durch gruselige Geräusche bemerkbar machen, sodass man sich rechtzeitig vorbereiten kann.

Im Allgemeinen könnte man behaupten, dass normale Gegner, als auch Bosse noch einen Tick erbarmungsloser sind als im Hauptspiel.

Zusätzlich hält der DLC für PvP-Fetischisten noch ein weiteres Schmankerl bereit. Zwei Arenen laden nämlich zum gegenseitigen Köpfe einschlagen ein.

Nun dachtet ihr sicherlich ihr könntet euch mal einfach so für 13€ einen DLC kaufen und mir nichts dir nichts ohne etwas dafür zu tun nach Oolacile spazieren … Werdet mal erwachsen!

Zuallererst müsst ihr mal ca. die Hälfte des Hauptspiels abgeschlossen haben. Danach wird die Hydra im Dunkelwurzel Garten um 7 Köpfe kürzer gemacht. Anschließend wird noch der goldene Golem, in der verdächtig großen Höhle nahe der Hydra verprügelt, was wiederum Prinzessin Dusk befreit. Ihr denkt das wär’s? Lächerlich! Ohne Umschweife geht es direkt weiter in die Archive des Herzogs um einen weiteren Golem umzuhauen. Der von ihm hinterlassenen Anhänger öffnet letztendlich das gesuchte Portal nach Oolacile! Und das war ja wohl das Mindeste was man erwarten kann! Da das nur zum Aufwärmen war, hält auch Oolacile selbst nochmal einen kleinen Einstellungstest für euch parat.

 

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Ich und kindisch? Komm Teddy wir gehen!

In Zeiten, in denen Leute für etliche Euronen alberne Kostüme kaufen, ist „Artorias of the Abyss“ alleine schon wegen der „Pre-Quest“ sein Geld mehr als Wert. Alles in allem dürfte es wohl auf eine zehnstündige Sause, voller Spiel, Spaß und Spannung hinauslaufen. Die Schokolade muss man sich natürlich wie gewohnt erst wieder verdienen ;)

 

- Geniale „Pre-Quest“ Idee

- Gegner und Bosse legen noch einen Gang zu

- Interessante Storyline

- Atmosphärisch weiterhin stark

- Onlinespiel sorgt für Flacker-Effekt

 

9,5/10

Zusätzliche Infos:

Schwierigkeitsgrad: Mittel bis "Hat sich gewaschen" - für Profis

Verbrachte Zeit im Spiel: Wochen

Metacritic-Schnitt: 8.9 (Presse) / 8.6 (User) - Hauptspiel

##############-8.9 (Presse) / 9.2 (User) - DLC

Themenrelevante Reviews:

https://forum.trophies-ps3.de/user-spieletests/125306-demons-souls-faszination-souls-von-nazaam.html

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Bearbeitet von nazaam
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guter Test, netter Test. Trotzdem möchte ich anmerken, dass dieser den Eindruck vermittelt, sich an Kenner der Serie zu richten. Neulinge werden verschiedenste Details zum Spiel vermissen.

Macht nix, denn es liest sich flüssig, geschmeidig von der Hand, und ja, Kenner des Franchises werden die genannten Details zu schätzen wissen.

Gruß

Cuu

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Heh, danke! :)

Viele grundlegende Dinge hab ich schon im Demon's Souls Review beschrieben. Deswegen wollte hier nicht nochmal alles durchkauen, damit es nicht langweilig wird und lieber über andere/neue Sachen schreiben.

Die Texte bauen also mehr aufeinander auf. ;)

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