nazaam Geschrieben 8. Juni 2014 Teilen Geschrieben 8. Juni 2014 (bearbeitet) Entwickler: From Software | Publisher: Bandai Namco Games | Plattform: Playstation 3 Genre: Action-Rollenspiel | Preis: 19,99€ / 19,99€ Digital [stand: Juni 2014] | Erschienen am: 25.06.2010 [EU] / 05.01.2009 [JP] Vorwort: Als ich das erste Mal von Demon’s Souls gehört habe hat es mich kaum angesprochen. Ein deftiger Schwierigkeitsgrad, kaum Dialoge geschweige denn Story, mittelprächtige Grafik – was soll daran denn schön sein? Eines Tages stolperte ich zufällig über einen (Game One)-Podcast, bei dem sich alles genau um diese Spielereihe drehte. Nach einer zweistündigen Gehirnwäsche war ich nun angefixt und ein paar Tage später hielt ich auch schon den, zu dem Zeitpunkt schon etwas betagten, ersten Ableger in meinen Händen. König Allant XII. Boletaria. Windstärke unbekannt. Das Haar sitzt. Worum geht’s eigentlich? König Allant ist, wie sein Name schon vorwegnimmt, König und Herrscher über Boletaria. Wie jeder gut erzogene König ist auch Allant machthungrig. Getrieben von eben jenem Machthunger und der Gier entscheidet er sich dazu, ein dämonisches Seelenritual durchzuführen und bringt damit zunächst tatsächlich den erhofften Wohlstand nach Boletaria. So weit, so gut! Doch trotz des Erfolges war er mit der Gesamtsituation immernoch unzufrieden, drum entschloss er sich zum Nexus zu pilgern und „The Old One“ zu befreien. Den Rest fasse ich mal kurz in Schlagwörtern zusammen: Erfolg -> Bestie -> Leibspeise: Seelen -> Nebel -> abgeschnitten vom Rest der Welt -> Verderben -> Typ (Vallarfax) entkommt und berichtet. Seitdem brechen immer wieder tapfere Krieger auf um Boletaria zu befreien. DU bist Boletaria! Im Spiel verkörpert man nun einen dieser, ach so tapferen Krieger. Vor dem eigentlichen Spiel erstellt man sich einen Charakter, wählt seine Klasse (bestimmte Ausgangswerte und Ausrüstung) und gibt sich selbst einen schnittigen Namen. Nach dem mehr oder weniger erfolgreichem Abschließen des Tutoriallevels findet man sich im Nexus wieder. Hier wird man sogleich von der schwarzen Jungfrau angequatscht die uns kurz und knapp über den Nexus aufklärt und dann verschwindet – später können wir bei ihr unsere gesammelten Seelen zum Aufwerten unsere Statuswerte verpulvern. Seelen bekommt man von allen Gegnern Boletarias und dienen als allgemeine Währung. Ihr bezahlt mit Seelen für Items, Reparaturen und die Schmiedekünste der … na? Schmiede natürlich. Stirbt man durch einen der vielen miesen, fiesen, erbarmungslosen, niederträchtigen, bösartigen aber niemals unfairen Gegner, verliert man vorrübergehend alle Seelen. Nun hat man die Chance sich zur „Unfallstelle“ zurück zu kämpfen, um seine Seelen wieder aufzusammeln. Stirbt man allerdings ein weiteres Mal, ohne die Seelen aufgesammelt zu haben, sind sie futsch! Früher oder später wird uns dann die Ehre zuteil, in die insgesamt fünf Regionen Boletarias aufzubrechen, sich die Dämonenseelen einzuverleiben um stärker zu werden und wenn’s keine Umstände macht, Boletaria zu befreien. Los, spiel mit mir! Hat man einmal den kompletten Nexus freigeschaltet, hat man die freie Auswahl, in welches Gebiet man als nächstes reisen möchte. Der Nexus dient hierbei als Hub von dem aus man die verschiedenen Areale Boletarias erkundet. Alle Gebiete, wie auch der Nexus selbst sind getrennt voneinander, weshalb es sich hierbei nicht um ein Open-World-Spiel handelt. Jedes Areal besitzt dabei sein ganz eigenes Setting. Mal geht’s in ein verwinkeltes, mehrgeschossiges Gefängnis inklusive einer Menge Zellen, ein paar verstreuter Wachen und anschließendem Freigang, mal erkundet man eine Burg über die Drachen ein wachendes Auge haben und mal stapft man träge durch einen Sumpf und jedes dieser sehr abwechslungsreichen Level birgt seine eigenen Pros und Contras. Zusätzlich gibt es in jedem Abschnitt freischaltbare Abkürzungen die auch bitter nötig sind, denn es gibt pro Abschnitt eines Areals nur einen Rücksetzpunkt (Keilstein, nach jedem Boss) im Falle des Ablebens. Damit das Spiel also auf die Dauer nicht frustriert, öffnet man beispielsweise Tore oder lässt Brücken herunter um nicht immer wieder den ganzen Level wiederholen zu müssen. Bitte nicht schubsen, ich hab Joghurt im Rucksack! Solltet ihr doch mal geschubst werden, findet ihr euch seelenlos und mit halbem Lebensbalken am letzten Rücksetzpunkt wieder und damit der Entwickler auch sichergehen kann, dass man etwas dazu gelernt hat, erscheinen auch alle zuvor besiegten Gegner wieder .. natürlich nur um euer neu erlangtes Wissen auf die Probe zu stellen. (beim Verlassen und erneutem Betreten eines Levels erscheinen ebenfalls alle Gegner erneut!) Um in seine körperliche Gestalt zurückzukehren gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder benutzt man ein spezielles, relativ seltenes Item oder besiegt einen der Bossdämonen. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten, da sich der Tod in menschlicher Form innerhalb eines Levels „negativ“ auf die Welttendenz auswirkt. Diese wird über die Zeit hinweg entweder Weiß (schwächere Gegner, wertlosere Items) oder Schwarz (stärkere Gegner, seltenere Items) und zusätzliche bieten die Tendenzen auch noch Levelexklusive Ereignisse, je nach Farbe. Des Weiteren wird sie auch durch das Töten von speziellen NPCs, Bossen, feindlichen Spielern beeinflusst - Online teilt man sich eine globale Servertendenz mit anderen Spielern. Da die Entwickler aber auch einen gewissen Grad an Komplexität erreichen wollten, gibt es zudem noch eine Charaktertendenz, welche grob ausgedrückt das Karma wiederspiegelt und abhängig von den Welttendenzen geringfügig einige Werte, wie Angriffskraft oder die maximale Lebensenergie in Seelenform beeinflusst. Klar soweit? Ein essenzieller Bestandteil des Kampfsystems ist übrigens der Ausdauerbalken! Jede Aktion verbraucht Ausdauer und ist der Balken erstmal leer, ist Essig mit effektiv blocken, angreifen, sprinten oder rollen – dann gibt’s Dresche. Im Prinzip genießt der Ausdauerbalken also eine noch höhere Priorität als der Lebensbalken! Ein weiterer Wert mit gewisser Tragweite(!) ist die Last. Hierbei unterscheidet man zwischen der Ausrüstungslast (Gewicht der am Körper getragen Waffen, Schilde, Rüstung und Pfeile) und der gesamten Gegenstandslast (alle mitgeführten Gegenstände, Kräuter etc. im Inventar). Wird man zu schwer, wird der Charakter träge und kann schlimmstenfalls nichtmal mehr eine Ausweichrolle ausführen, ohne auf dem Poppes zu landen. Wie man sieht, spielt die Last also eine tragende(!) Rolle. On the line Demon’s Souls besitzt einige durchaus innovative Multiplayerfeatures. Da wären zum einen die Nachrichten, die man aus vorgefertigten Wortfetzen auf dem Boden eines Areals hinterlassen kann. Diese können hilfreiche sein, fiese Gesellen können Andere aber auch durch Falschinformationen in die Irre führen. Blutflecke auf dem Boden zeigen außerdem die letzten Sekunden, weniger talentierter Kollegen. Doch das innovativste Feature ist zweifelsohne das Drop-In PvP System. Da oben genannte Punkte ja sowieso alle für Schattenparker sind, kann man anderen Spielern das Spiel noch etwas versüßen, indem man in ihre Welt einfällt, sie freundlich begrüßt und dann umhaut. Ein wahres Fest für Sadisten! Allerdings hat der ganze Spökes ein großes Manko. Durch das Peer-to-Peer-System lassen Online-Begegnungen oft etwas länger auf sich warten. Wenn man mal bei einem Bosskampf hängen bleibt, kann man sogar befreundete Phantome in seine Welt rufen, um den Boss gemeinsam in seine Schranken zu weisen. Soul of the lost, withdrawn from its vessel. Let strength be granted so the world might be mended. Wer sich auf Demon’s Souls einlässt, wird diese Phrase früher oder später kennen und lieben lernen. Allein dieser Zweizeiler trägt enorm viel zur Atmosphäre bei. Doch auch der Rest der Spielwelt ist sehr atmosphärisch. Die Areale sind in sich stimmig, obwohl es innerhalb der Levels keine Musik gibt. Jap, Totenstille! Die Ausnahme machen die verschiedenen, super designten Bosse, die leider eine fatale Schwäche aufweisen – viele der Bossmechaniken lassen sich unglaublich leicht aushebeln. Sobald man nun einem dieser Typen über den Weg läuft setzt‘s was und das nicht nur auf die Ohren. Die Musikstücke passen immer zum Geschehen und passen sich zum Teil sogar dynamisch an den Kampf an. Ausgetüftelte NPCs sind das i-Tüpfelchen der Atmosphäre. Sie haben immer was zu erzählen, manchmal kleinere Aufgaben für euch oder überraschen euch mit – nennen wir es mal „Meuchelei“. Hört man ihnen genau zu, erfährt auch das ein oder andere über die Welt, denn die Story bekommt man beim besten Willen nicht auf dem Silbertablett serviert. Und selbst der Loot (Beute) trägt zum Atmosphärenaufbau bei, denn jedes Gebiet hat seinen ganz eigenen Lootable. Ein paar der versteckten Items geben einem sogar Aufschluss darüber, welche Waffen etc. für den Abschnitt besonders von Nutzen sein könnten. Soviel Atmosphäre verträgt natürlich keine Pause, weswegen sie die Entwickler einfach weggelassen haben. Pausen sind doch eh überbewertet und wir spielen ja auch schließlich keinen Beamten! Hier kommt Yurt! Dieser Saukerl… Trophäen Das Trophäenset ist ein ziemlicher Zeitfresser. Waffen müssen in allen möglichen Arten aufgewertet werden. Zudem alle Ringe gesammelt, alle Arten von Zaubern erlernt und alle Bosse besiegt und außerdem alle seltenen Waffen gesammelt bzw. geschmiedet werden. Man muss sich mit den Welttendenzen ein wenig auseinandersetzen und ein Großteil der Trophäen ist verpassbar. Insgesamt werden normalerweise 3,5 Durchgänge benötigt. Kleines Hündchen was sagst du? Super toll! Von meiner anfänglichen Skepsis war nach ein paar Stunden kaum noch etwas übrig. Top-Spiel mit kleinen Macken. Da es unendlich Neues-Spiel-Plus-Optionen gibt, bei dem die Gegner wesentlich(!) stärker werden, ist auch für Langzeitmotivation gesorgt. Zudem laden die vielen verschiedenen Möglichkeiten der Charakterspielweise zum Ausprobieren ein, denn hat man einmal seine Punkte bei der schwarzen Jungfrau verteilt gibt es kein Zurück mehr. In mehreren Durchläufen wird man nämlich schnell merken, dass einige Bosse mit bestimmten „Builds“ einfacher zu handhaben sind als Andere, die wiederum mit einem anderen Build leichter erscheinen könnten. Also jeder der sich ein bisschen was zutraut - Kaufen! Man wird es nicht garantiert bereuen! Irgendwie habe ich das Gefühl, als hätte ich etwas Wichtiges vergessen… - Top-Notch Bossdesign mit kleinen Macken - umfangreiches Waffenschmiedesystem - dichte Atmosphäre - taktisches Kampfsystem - fordernd - sehr belohnendes Spielprinzip! - viele, verschiedene Waffen- und Schildtypen mit unterschiedlichen Wertanforderungen - lustige Ragdoll-Engine - komplexe Welttendenzen .. - .. die leider relativ undurchsichtig bleiben - Lock-On-System schwächelt - schneller Überschuss an Heilkräutern - Peer-to-Peer Multiplayer ein Graus 9,5/10 Zusätzliche Infos: Schwierigkeitsgrad: Mittel bis Schwer - für Fortgeschrittene und Profis Verbrachte Zeit im Spiel: öhm .. lange Metacritic-Schnitt: 8.9 (Presse) / 8.7 (User) Themenrelevante Reviews: Dark Souls - Spiel mir das Lied vom Tod (Inkl. "Artorias of the Abyss") [von nazaam] Dark Souls 2 - Ein Schatten seiner selbst (Inkl. "The Lost Crowns") [von nazaam] Bearbeitet 12. November 2016 von nazaam Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nazaam Geschrieben 9. Juni 2014 Autor Teilen Geschrieben 9. Juni 2014 Bisschen mehr zur Welttendenz hätte mir gefallen Der Witz ist, dass sobald ich auf "Thread erstellen" drücke, mir noch tausend Sachen einfallen, die ich noch hätte hinzufügen können.Das Dark Souls 2 Review ist auch schon um einige (viele) Zeilen erweitert worden Hiermit wird's genau das Gleiche sein. Edit: Tendenzen erweitert, tausende Rechtschreibfehler und Formulierungen korrigiert und einen kleinen Abschnitt für die Traglast hinzugefügt ... sag ich doch! Erinnert mich irgendwie an damals meine Bewerbungsgespräche. Kaum ist man raus, fallen einem total schlagfertige Antworten ein, die man leider nicht mehr loswerden konnte. ...ich freue mich auf die Ankündigung zu Project Beast heute NachtHeute Nacht? Wusste garnicht, dass es dafür schon einen festen Termin gibt Bin davon ausgegangen, dass das irgendwann jetzt auf der E3 nebenbei mal erwähnt wird.PS: Der Absatz von Yurt Den werden aber auch nur Insider verstehen :> Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nazaam Geschrieben 13. Juni 2014 Autor Teilen Geschrieben 13. Juni 2014 Ja, weiß ich doch Ich wollte damit nur sagen, dass man unendlich oft neustarten kann. Wollte aber auch nicht zu detalliert auf die Prozentzahlen eingehen, da sich das irgendwie mit dem restlichen Schreibstil "beißt". Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nazaam Geschrieben 17. Juli 2014 Autor Teilen Geschrieben 17. Juli 2014 Naja 150 Stunden ist ja auch schon 'ne Hausnummer! Schätze mal nach ~100-150 Stunden verliert man selbst bei den besten Spielen etwas die Lust. Aber was heißt aufgegeben? Die Platin? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nazaam Geschrieben 13. Oktober 2014 Autor Teilen Geschrieben 13. Oktober 2014 Du ziehst mich ja jetzt echt runter. Das Tutorial habe ich aber anscheinend tatsächlich vergessen. (Wird im Dark Souls kurz erwähnt - werde die Tage mal schauen, dass ich noch was zum Tutorial hinzufüge.) Zum "Heilen" ansich gibt's ja auch nicht soviel zu sagen .. wird ja erst bei Dark Souls interessant. Hab's aber bei den Negativpunkten kurz erwähnt. Und das mit der Wertung ist immer so eine Sache bei mir. Ist wohl stark tagesformabhängig. An dem Tag gab's wohl Grund zur Euphorie. Nach dem Text kann sich ja sowieso fast jeder ein eigenes Bild zur Wertung machen. Die würde ich eh nicht immer ganz für voll nehmen - auch in Fachmagazinen nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nazaam Geschrieben 14. Oktober 2014 Autor Teilen Geschrieben 14. Oktober 2014 Wie gesagt .. kann sein, dass ich das geplant und dann vergessen habe. Füge das demnächst noch hinzu .. momentan wenig Zeit. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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