Steph Geschrieben 21. Mai 2014 Teilen Geschrieben 21. Mai 2014 Flashback Entwickler: VectorCell | Publisher: Ubisoft | Plattform: PlayStation 3 [im PSN erhältlich] Genre: Action | Preis: 9,99€ [stand: Mai 2014] | Erschienen am: 02.10.2013 Vorwort Viele werden sich sicherlich Fragen, warum ein Teammitglied einen Test im Bereich User-Spieletests veröffentlicht. Der Grund bzw. die Gründe sind recht schnell dargelegt. Zum einen gehöre ich nicht offiziell zum Spieletest-Team, auch wenn ich schon den ein oder anderen Test schreiben und veröffentlichen durfte und zum Anderen möchte ich euch vor allem Tests zu eher unbekannten Spielen anbieten, die aufgrund von Zeitmangel und zu wenig Ressourcen im Team nicht angefertigt werden konnten. Auch will ich die Möglichkeit der User-Spieletests nutzen, um den ein oder anderen Retro-Test zu schreiben. Wie schon im Titel zu lesen, wage ich mich als erstes an einem Test zu Flashback, dass seit Herbst 2013 im PSN-Store erhältlich ist. Flashback ist das Remake zum gleichnamigen Klassiker aus dem Jahr 1992. Die Entwicklung des Originals stammt von Delphine Software, die unter anderem auch den Action-Adventure-Klassiker "Another World" ins Leben gerufen haben. Vorab sei schon gesagt, dass Fans des Originals, aber auch unbedarfte Spieler, nicht allzu viel von diesem neuen Aufguss erwarten sollten. Welche größeren Macken das Spiel aufweist, erfahrt ihr nun im nachfolgenden Test. Alles beim Alten Wie schon im Original befindet sich unser Hauptprotagonist Conrad Hart im Jahr 2142 und kommt einer Alien-Verschwörung auf die Schliche. Die fremden Wesen haben sich unter die Erdbevölkerung gemischt und menschliche Gestalt angenommen, um diese zu unterjochen. Was folgt ist schnell zusammengefasst, Conrad wird für seine Neugier eingesperrt und wird im Stile von Men in Black "geblitzdingst". Da Conrad aber schon den Braten gerochen hat, war er vorher so geistesgegenwärtig und hat sein Gedächtnis in einem Holo-Würfel abgespeichert. Nach diesen Ereignissen wagt Conrad die Flucht und findet sich letztendlich auf Titan, einer Kolonie der Erde wieder. Ab hier beginnt auch das Abenteuer für den Spieler. Geschichten, die die Welt nicht braucht Wer nun eine interessante und tiefgreifende Handlung erwartet, wird leider enttäuscht. Das Abenteuer wurde für das noch unverbrauchte Publikum ein wenig modernisiert, sodass sich neben der Story rund um die Verschwörung, noch die Freundin von Conrad hinzugesellt. Dank dieser Erweiterung wird man Zeuge von völlig unnötigen Dialogen und Details zu Conrads Liebesleben, die natürlich nichts zur Handlung beitragen. Damit nicht genug, hat man auch versucht Conrad selbst ein wenig "aufzupeppen". Dieser glänzt nun vor allem mit bescheuerten Einzeilern. Das Ganze wirkt wie aus einem schlechten B-Movie-Film. Der 16-Bit Conrad aus dem Original war um einiges sympathischer und das trotz(!) der steifen Mimik. Spielerische Mankos Der erste Abschnitt des Spiels ist schön gestaltet und die Actioneinlagen halten sich wie schon im Klassiker in Grenzen. Das ändert sich im Laufe des Spiels aber recht schnell. Schon die nächsten Level weisen deutlich mehr Gegner auf, als man das vom Original gewohnt ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Steuerung an einigen Stellen hakt und vereinzelte Passagen verbuggt sein können. Nicht selten kam es vor, dass Conrad von tödlichen Laserstrahlen niedergestreckt wurde, obwohl sich dieser schon längst hinter einer schützenden Wand befunden hat. Trotz der einfach gehaltenen Steuerung entsteht durch die angesprochenen Schwächen kein richtiger Spielfluss, die dumme und vorhersehbare KI hilft hier auch nur bedingt weiter. Auch die zusätzlichen RPG-Elemente werten das Geschehen nicht auf, da es gegenüber den Gegnern keine wirklichen Vorteile bringt und auch für das Spielgeschehen bedeutungslos ist. Ebenfalls unbeholfen wirkt der Versuch, einen Jetbike-Abschnitt einzubauen. Dieser bringt zwar kurze Abwechslung, setzt spielerisch aber auch keine Glanzpunkte. An diesen Stellen haben die Entwickler und Storyboard-Schreiber einfach versucht das Spiel noch ein wenig aufzublasen. Leider hat sich aber wohl keiner darüber Gedanken gemacht, wie sinnvoll diese Erweiterungen letztendlich sind. Einzig die hinzugekommenen Trainingspassagen, in dem man ein paar Kniffe und die Steuerung verinnerlichen kann, empfand ich als sinnvolle Dreingabe. Trotz der ganzen Erweiterungen, sowohl in der Handlung, als auch im Gameplay, braucht man für einen Durchgang wohl nicht länger als fünf Stunden. Der Schwierigkeitsgerad ist hierbei aber wenigstens auf einem guten Mittelmaß, sodass man sich nicht gänzlich unterfordert fühlen muss. Optisch durchaus ansprechend Nach all der negativen Kritik muss man dem Spiel wenigstens zu Gute halten, dass es zumindest rein Optisch ziemlich ansehnlich ist. Um das futuristische Setting noch etwas aufzulockern, wurden neben einigen Passenden, auch Tiere in die Abschnitte eingebaut. Dadurch wirkt die 2.5D Optik auch recht lebendig. Auch bieten die einzelnen Level an sich abwechslungsreiche Locations und halten sich dabei weitestgehend an das Original. Als Fan des Klassikers war ich vor allem vom letzten Abschnitt begeistert. Fazit Neben der verschlimmbessernden Handlung und den dümmlichen Dialogen, weist das Game auch spielerisch einige Schwächen auf. Das unnötige Skill-System, die verbuggten Level-Abschnitte, die altbackene und manchmal hakelige Steuerung tragen nicht gerade zum Spielspaß bei. Aus diesen Gründen ist Flashback nur bedingt empfehlenswert. Dank des niedrigen Preises, des interessanten Sci-Fi-Settings und der Hinzugabe des Originals, können die Mutigen unter euch aber ruhig einen Blick riskieren. Der Schwierigekeitsgrad und auch die zu erreichenden Trophäen sind hier gutes Mittelmaß. 4.5/10 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Warlord149 Geschrieben 21. Mai 2014 Teilen Geschrieben 21. Mai 2014 Ich hab auch zu viel negatives zum Spiel gelesen, als ich mal kurz davor war es zu kaufen als es im Angebot war. 15+ Stunden ist dann für ein underdurchschnittlich gutes PSN-Spiel zu viel für meinen Geschmack ^^. Dennoch schöner Test, auf Deutsch fand man (bisher ) nämlich keine (guten/vertrauenswürdigen) Tests vom Spiel . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Steph Geschrieben 21. Mai 2014 Autor Teilen Geschrieben 21. Mai 2014 Danke für das Feedback Die verlinkten Tests und die dazugehörigen Wertungen sind meiner Meinung nach zu hoch gegriffen. Warum Playfront die altbackene und teilweise hakelige Steuerung als positiv ansieht, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Eventuell haben sie das Ganze aber auch einfach auf einen anderen System getestet. Auf der PS3 ist dies jedenfalls kein positiver Aspekt. Umgekehrt wird das Leveldesign als Schwachpunkt gewertet, hier sehe ich noch die größten Stärken, da sich das Spiel am Original orientiert und das Ganze in einer schönen Optik präsentiert. Am meisten muss ich allerdings über 4Players und diesen Abschnitt Schmunzeln: Schön, dass Paul Cuisset seinen Oldie nicht nur restauriert, sondern mit spielerischen und erzählerischen "Überraschungen" auch langjährigen Fans etwas Neues bieten will! Wenn mit erzählerischen Überraschungen, die Einbindung von Conrads Freundin gemeint ist, kann ich die Begeisterung nicht wirklich nachvollziehen. Man hätte kaum schlechter eine "Liebesgeschichte" einbauen können, wie das hier getan wurde. Zumal man nicht mal die Freundin zu Gesicht bekommt, sondern nur via Funk mit ihr kommuniziert. Dadurch ist es kaum möglich, eine Bindung zu diesem Charakter aufzubauen. Aber gut, so stark können die Meinungen auseinander gehen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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