Für ein funktionierendes Rogue-like hat Hades viel zu wenig Content und Spieltiefe. Während der ersten 10-15 Stunden ist man im Indie-Rogue-Himmel und betört vom grandiosen Art-Style, einer fürs Genre interessanten Story und einem guten Gefühl von Fortschritt. Nach einiger Zeit allerdings – kurz nach den ersten erfolgreichen Fluchtversuchen – stellt sich eine Ernüchterung singulären Ausmaßes ein: es bleibt bei den selben vier Welten, den selben vier Bossen, Waffen und sämtliche Freischaltungen machen irgendwie kaum einen merklichen Unterschied. Auf dem Papier ist zwar für Abwechslung durch Waffenvarianten, Mutationen und Talismane gesorgt, de facto fühlt sich alles irgendwie ähnlich an und man wird selbst zum Sisyphos. Anders als in den wahrlich großartigen Rogue-likes wie "Enter the Gungeon", "Isaac", "Dead Cells" und wie sie alle heißen, wird "Hades" mit jeder Spielstunde schlechter und nicht besser. Die unfassbar guten Wertungen von der Kritik, die "Hades" seinerzeit erhalten hat, kann ich mir nur so erklären, dass die Tester nur etwa 10-15 Stunden ihrer Zeit investieren konnten oder wollten und nach einmaligen Durchspielen ihre Kritik fabriziert haben, dabei aber die eigentlich entscheidende Natur dieses Genres außer Acht gelassen haben. Auch als großer "Subergaint" Fan, kann ich "Hades" nicht mehr als eine 6/10 geben.